DHBW forscht: Digitalisierung in der Produktion

Am 8. März trafen sich im Audimax der DHBW Mannheim Unternehmer unterschiedlichster Firmen, um an einer Reihe von Fachvorträgen zur Digitalisierung in der Produktion teilzunehmen.
Dieses Thema wird in verschiedenen Bereichen immer aktueller, doch sind längst nicht alle Möglichkeiten bekannt, Digitalisierung einzusetzen. Wie lauten die Ansätze und Methoden? Das ist die Frage, die auf der Informationsveranstaltung der Industrie- und Handelskammer (IHK) Rhein-Neckar und der Dualen Hochschule Baden-Württemberg (DHBW) Mannheim im Vordergrund stand.

Bereits in der Begrüßung durch Dr. Thilo Schenk von der IHK Rhein-Neckar und Professor Dr. Volker Schulz, Prodekan der Fakultät Technik, wurde deutlich, wie wichtig die Kooperation von Unternehmen zur Verbreitung von Know-how ist. Mirjana Radonjic-Simic von der DHBW Mannheim stellte anschließend in ihrem Vortrag die unterschiedlichen Ebenen vor, auf denen die Digitalisierung ansetzen kann. Für den betriebswirtschaftlichen Nutzen sei es nötig, das Geschäftsmodell in den Bereichen des Produkts, der Wertschöpfungskette und den Vergütungsmodellen durch unterschiedliche Technologien auf eine neue Stufe zu bringen. Beispielsweise müssen Maschinen und Software wie Word nicht mehr gekauft werden, sondern können sie auch geleast werden. Die Daten, die durch eine Cloud vermittelt werden, seien die neue Entscheidungsbasis für nötige Serviceleistungen und neue Produkte auf Basis von Daten. Neben Innovationen spiele auch der Wandel der Denkweise eine wichtige Rolle, denn das, was wir aktuell in dem Begriff der Digitalisierung sehen, ist laut Mirjana Radonjic-Simic nur die Spitze des Eisberges.

Simon Stelgens, Geschäftsführer der s-quadrat konzepte GmbH, beleuchtete die Digitalisierung in der handwerklichen Möbelproduktion. Zur Beantwortung der Frage, warum Digitalisierung im Handwerk für sie der richtige Weg sei, verdeutlichte er, dass die Wertschöpfung nicht im Handwerk, sondern in dem Produkt oder der Dienstleistung zu sehen sei. Digitalisierung ist laut dem Schreinermeister nicht nur während dem Kundenkontakt, sondern auch davor und danach einzusetzen. Diese starte mit Mund-zu-Mund-Propaganda und der Webseite, mit der sie sich darstellen. Es folgt Customer-Relationship-Management (CRM) und die Präsentation im Kundengespräch mit Hilfe von 3D-Daten. Gleichzeitig würden aus dem Bild der Präsentation Daten, wie das Material und der Lieferant, definiert und so sähe sich schon während dem Gespräch die Konstruktion als erledigt. Nachfolgend sei die Einkaufssteuerung als neue Möglichkeit der Kommunikation in der Produktion ein Ansatz für die analoge Digitalisierung. Das Ziel Simon Stelgens ist es, in zwei Jahren das Handwerk im Handwerk abzuschalten und nur für Serviceleistungen, wie der Montage, Mitarbeiter zu benötigen.

Im Vortrag von Torsten Kairies, Director of Production and Toolshop der C. Josef Lamy GmbH, stand LAMYs Digitalisierungsansatz zur Steigerung der Produktivität im Focus. Durch Industrie 4.0. sollen in diesem Unternehmen die alten Maschinen so angezapft werden, sodass die Qualität weiterhin erhalten bleiben könne. Lean Management dient LAMY durch kontinuierliche Verbesserung, Vermeidung von Verschwendung, flache Hierarchien und eine effiziente Nutzung von Ressourcen und Kapital als Wegbereiter für die Digitalisierung. Er schloss mit der Aussage: „Auch im digitalen Zeitalter kann man mit analogen Produkten erfolgreich sein.“

Als letzter Redner sprach Mario Herrmann, Geschäftsführer der MM-Automation GmbH, über seinen Ansatz, Industrie 4.0 zu realisieren. MM steht in seinem Unternehmen für Mensch und Maschine in der Automatisierungstechnik. Durch Simulationen können sie mit virtuellen Inbetriebnahmen Risiken minimieren. Es entstehen dadurch Vorteile, wie zum Beispiel die Ermöglichung der Arbeit von Zuhause, kleinere Zeitfenster, bereits programmierte und abgestimmte Maschinen und Geldersparnisse bis zu 1,3 Millionen Euro. Es sei möglich, bereits während der Produktion Anlagen zu verbessern. In seinem Vortrag forderte der Gründer von MM-Automation auf, neues Bewusstsein für Digitalisierung zu schaffen.

Anschließend wurde die Möglichkeit genutzt, in einem gemütlichen Get-together in Austausch zu kommen, Kontakte zu knüpfen und eigenes Wissen zu verbreiten.

Die Vortragsfolien finden Sie auf der Website der IHK Rhein-Neckar.

Dr. Thilo Schenk und Professor Dr. Volker Schulz

Mirjana Radonjic-Simic, DHBW Mannheim

Simon Stelgens, s-quadrat konzepte GmbH

 

 

 

 

 

 

 

Torsten Kairies, C. Josef Lamy GmbH

Mario Herrmann, MM-Automation GmbH

Get-together

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